Der erste Studienabschnitt
Die erste Etappe des Curriculums dient der Orientierung und als Einstieg in die Welt der Rechtswissenschaften. Ganz nach dem Leitgedanken des Praxibezugs starten Sie in Ihrer ersten Woche als Studierende:r mit Der juristische Fall als Einstieg in das Recht. Danach folgt eine Einführung in die wichtigsten Rechtsbereiche: Öffentliches Recht, Strafrecht und Privatrecht. Ergänzt werden diese Lehrveranstaltungen durch die praktisch angelegte Vorlesung Recherche und juristische IT-Kompetenz.
Nach dem ersten Semester lernen Sie die verschiedene Rechtsbereiche besser kennen und verfestigen nach und nach Ihr Wissen. Das heißt genauer, dass Sie zunächst in das Fach eingeführt werden und anschließend lernen, Sachverhalte aus dem Alltag den einzelnen Fachbereichen (z.B. Privatrecht, Öffentliches Recht, Strafrecht) zuzuordnen und rechtlich zu beurteilen. Auch geschichtliche Entwicklungen werden im ersten Studienabschnitt behandelt.
Übrigens: Dieser erste Block macht mehr als die Hälfte des Studiums aus.


Der zweite Studienabschnitt
Nachdem Sie sich das nötige Grundwissen angeeignet haben, können Sie auch die Zusammenhänge der verschiedenen fachlichen Disziplinen erkennen. Dann wird es Zeit für Ihre Spezialisierung: In Ihren letzten drei Semestern können Sie sich auf einen gewählten Schwerpunkt konzentrieren. Hier können Sie wählen, was Sie am meisten interessiert, je nachdem, wo Sie sich in Zukunft sehen.
Die Palette an Spezialisierungsschwerpunkten ist sehr breit. Wir haben sicher auch für Ihre persönliche Präferenz etwas parat. Eine gesamte Liste der Spezialisierungsschwerpunkte inkl. Informationen zu den Inhalten finden Sie hier.
Diplomarbeit
Mit der Diplomarbeit zeigen Sie, dass Sie ein wissenschaftliches Thema selbstständig bearbeiten können.
Sinnvollerweise sollten Sie gegen Ende des Studiums mit der Diplomarbeit beginnen, aber das liegt ganz bei Ihnen. Auf jeden Fall müssen Sie den 1. Studienabschnitt sowie den Kurs Methodik und Praxis des wissenschaftlichen Arbeitens (M.1) erfolgreich abgeschlossen haben, bevor Sie anfangen können.
Das Thema wird zusammen mit Ihrem/Ihrer Betreuer:in festgelegt. Hinweise zur Betreuung und Themenvorschläge sind auf den Seiten der Institute zu finden. Wir empfehlen Ihnen zur Abklärung, ob Ihr Wunschthema noch verfügbar ist, eine Themenabfrage. Das daraus resultierende Rechercheergebnis sollten Sie mit Ihrem/Ihrer Betreuer:in besprechen.
Das Betreuungsformular finden Sie im Download Center, dieses ist ausgefüllt und unterschrieben an rewi.studium(at)uni-graz.at zu übermitteln. Wenn alles in Ordnung ist, finden Sie Ihr Thema binnen eines Monats in UNIGRAZonline ("Meine Abschlussarbeiten").
Immerhin geht es uns um die Sprache(n)...
Fremdsprachen
Die Zeiten, in denen nur die deutsche Sprache relevant für das Jus-Studium war, sind vorbei. Die Herausforderungen, die Juristen zu lösen haben, erfordern auch Sprach- und Lebenskompetenzen, die Landes- und Sprachgrenzen hinausgehen. Daher legen wir besonderen Wert auf ein international ausgerichtetes Studium. Wir bieten zahlreiche englischsprachige Lehrveranstaltungen an und unterstützen unsere Studierenden aktiv dabei, im Ausland zu studieren oder während des Studiums ein Praktikum zu absolvieren. Vor dem Abschluss des Diplomstudiums müssen in jedem Fall Lehrveranstaltungen im Ausmaß von mindestens 10 ECTS absolviert werden, die in einer lebenden Fremdsprache abgehalten werden und einen juristischen Bezug aufweisen.


Latein: Ein Muss für das Jus-Studium?
Um das Jus-Studium zu beginnen, müssen Sie nicht Latein in der Schule gehabt haben. Sie müssen in diesem Fall aber eine Ergänzungsprüfung aus Latein absolvieren. Folglich müssen schlussendlich alle, die ein Jus-Studium abschließen, Basiskenntnisse in Latein haben. Wieso? Das österreichische Rechtssystem wurde vom römischen Recht wesentlich beeinflusst und lateinische Rechtsbegriffe die man beherrschen sollte, werden Sie im gesamten Studium und im Berufsleben begleiten.