Unsere Projekte
Internationale und interdisziplinäre Forschung ist ein wichtiger Teil unserer Forschungsagenda. Dank der hervorragenden Arbeit unserer Fakultätsmitglieder haben wir uns in Österreich und im Ausland einen Ruf als forschungsstarke Einrichtung erworben. Wir arbeiten mit einer Vielzahl von Akteur:innen zusammen, die von öffentlichen und berufsständischen Organisationen bis hin zu industriellen Unternehmen reichen.
Um sich ein Bild davon zu machen, welche Themen unsere Projekte behandeln, welche Akteur:innen beteiligt sind und wie diese Projekte einen Beitrag zu unserer Gesellschaft leisten, scrollen Sie durch unsere Forschungswebsite, auf der wir alle unsere EU- und national geförderten Projekte sowie weitere Projekte aufgelistet haben.
DeCO2 - Dynamic Decarbonization Pathways Framework: Integrating Technological, Social, and Policy Innovations for Sustainable Renovations in the Built Environment
DeCO2 ist ein HorizonEurope-Forschungsprojekt, das vom Institut für Europäische Energie- und Klimapolitik in den Niederlanden koordiniert wird. Es zielt darauf ab, einen klimafreundlicheren Gebäudesektor zu fördern, der derzeit für 40 % des Energieverbrauchs und 36 % der CO2-Emissionen in Europa verantwortlich ist. Die derzeitigen Praktiken verbrauchen enorme Mengen an Rohstoffen und erzeugen erhebliche Abfälle. Die zunehmende Materialentnahme und die geringere globale Kreislaufwirtschaft verschärfen diese Probleme zusätzlich. DeCO2 zielt darauf ab, diese Lücke zu schließen, indem innovative Technologien für Bauelemente, Materialien und Produkte gefördert werden. Das Projekt strebt starke Partnerschaften über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg an: Es richtet sich an Entwickler, politische Entscheidungsträger und die Bauindustrie. DeCO2 steht im Einklang mit den Nachhaltigkeitszielen der EU und legt den Schwerpunkt auf Gesundheit, Wohlbefinden und Inklusion.
Entsprechend der interdisziplinären Ausrichtung des Projekts ist die Universität Graz durch das Zentrum für nachhaltige Gesellschaftransformation unter der Leitung von Andrea Jany und durch das Institut für Öffentliches Recht und Politikwissenschaft unter der Leitung von Prof. Maria Bertel und Miriam Hofer vertreten.
FreeAc - Promoting Academic Freedom in Ukraine
FreeAc ist ein ERASMUS-Projekt, das von Lisa Heschl am Europäischen Trainings- und Forschungszentrum für Menschenrechte und Demokratie der Universität Graz koordiniert wird. FreeAc befasst sich mit dem dringenden Bedarf an Unterstützung für ukrainische Akademiker:nnen inmitten der Herausforderungen, die der anhaltende internationale bewaffnete Konflikt mit sich bringt. Mit dem Schwerpunkt auf der Eindämmung des Talentverlustes und der Abwanderung von Fachkräften sollen sowohl kurzfristige Hilfsmaßnahmen als auch langfristige Strategien für die Hochschulbildung entwickelt werden. FreeAc stützt sich auf erfolgreiche Maßnahmen in früheren europäischen Konflikten wie in Bosnien und Herzegowina und im Kosovo und nutzt die wertvollen Erfahrungen bei der Unterstützung von Hochschulen während und nach Konflikten. Das übergeordnete Ziel des Projekts ist die Integration ukrainischer Hochschuleinrichtungen in den Europäischen Hochschulraum, um ihre langfristige Widerstandsfähigkeit zu gewährleisten und eine strategische Vision für das ukrainische Hochschulsystem in der Nachkriegszeit zu entwickeln.
Edu4Standards - Education for Standardisation in the EU
Edu4Standards ist eine HorizonEurope Coordination and Support Action, die 18 Partner aus ganz Europa zusammenbringt, um das Fachwissen der EU im Bereich der Standards zu stärken. Standards sind für die effiziente Entwicklung der digitalen, datengesteuerten und grünen Wirtschaft sowie für die Unterstützung der Interessen der EU auf den globalen Märkten von wesentlicher Bedeutung. Dennoch könnte die Zahl der Standardisierungsexperten in der EU von einem Pool junger Fachleute profitieren. Edu4Standards zielt daher darauf ab, die in der EU benötigten Standardisierungskompetenzen zu spezifizieren, die fragmentierte Lehrlandschaft zu analysieren und ein innovatives Lehrkonzept zur Standardisierung zu entwickeln, das für verschiedene Studienkontexte geeignet ist. Das REWI Uni Graz Team, unter der Leitung von Prof. Staudegger vom Institut für Rechtswissenschaftliche Grundlagen, wird identifizieren, welche Werte, grüne und digitale Fähigkeiten für die Ausbildung in der Normung notwendig sind und anschließend sicherstellen, dass diese in dem vom Projekt entwickelten Lehrkonzept berücksichtigt werden.
COVIOCRIM
COVIOCRIM ist ein ADA-Projekt, das auf die Einrichtung einer akademischen Partnerschaft zwischen Georgien und Österreich abzielt. Mit dem Hans-Gross-Zentrum für interdisziplinäre Kriminalwissenschaften (ZIK) und dem Institut für vergleichendes und europäisches Strafrecht (ICECL, NVU) als Kernstück werden die Partner Möglichkeiten zur Nutzung der klinischen Gerichtsmedizin und der forensischen Kriminologie bei der Prävention und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und Mädchen (VAWG) sowie häuslicher Gewalt untersuchen.
POPAPOL - Politische Partizipation im Zeitalter der Polarisierung: Österreich, Polen und Slowenien in vergleichender Perspektive
POPAPOL untersucht zwei aktuelle Herausforderungen für die Demokratie: die Zunahme der politischen Polarisierung und den Rückgang traditioneller Formen der politischen Beteiligung. Basierend auf Umfragen in Österreich, Polen und Slowenien geht das internationale FWF Projekt der Frage nach, ob Polarisierung ein Prädiktor für Partizipation ist, ob und wie sich unterschiedliche Formen der Polarisierung auf die Partizipation auswirken und wie unterschiedliche demokratische Traditionen, soziale Gruppen und Ebenen der demokratischen Konsolidierung auf diese Herausforderungen reagieren. Martin Dolezal vom Institut für Öffentliches Recht und Politikwissenschaft leitet die Forschung an der REWI Uni Graz.
PersonAI - User-Centered AI-based Energy Services built on Personal Preference
Gegenwärtig ist der Gebäudebestand in der EU nach wie vor energieintensiv und ineffizient. Der Gebäudesektor ist für rund 40 % des Endenergieverbrauchs und 36 % der CO2 Emissionen verantwortlich. Die Dekarbonisierung des Sektors spielt damit eine Schlüsselrolle bei der Erreichung der Klimaziele. Hierbei kommt insbesondere Städten und Gemeinden in urbanen Regionen eine besondere Verantwortung bei der Energiewende zu, die einen Großteils des Gebäudebestands (zumindest indirekt) verwalten. Das FFG Projekt, geleitet bei der REWI von Prof. Bertel, untersucht die Anwendung der künstlichen Intelligenz in Kombination mit IoT-Technologien, die den Mensch in den Mittelpunkt stellen, als Rückgrat und Enabler von innovativen Energy Services.
Die ,dingliche Einigung‘ im System kausaler Tradition
Historisch gesehen wurde die ,dingliche Einigung‘ als ,dinglicher Vertrag‘ bei der Übertragung dinglicher Rechte im 19. Jh. von Savigny ,entdeckt‘ bzw. ,erfunden‘. Die These wurde auf Quellen des Römischen Rechts gestützt und sodann 1900 im BGB kodifiziert. Ihre Geschichte beginnt damit erst nach der Kodifikation des österreichischen ABGB (in Kraft seit 1812). Umstritten ist in Österreich vor allem, zu welchem Zeitpunkt der ,dingliche Vertrag‘ geschlossen wird: zugleich mit dem Grundgeschäft oder bei Übergabe? Diese Frage wurde in erster Linie anlässlich der Behandlung von Sonderfragen und mehr oder weniger en passant gestellt, jedoch nie einer eigenständigen Untersuchung unterzogen. Das Projekt erforscht unter anderem, inwiefern Argumente der schweizerischen, niederländischen und spanischen Literatur für die österreichische Rechtslage verwertbar sind, da auch dort das Prinzip der ,kausalen Tradition‘ herrscht. In Frage gestellt wird im Projekt nicht nur der Zeitpunkt, zu welchem es einer ,dinglichen Einigung‘ bedarf, sondern schon vorgelagert, ob das Konzept eines ,dinglichen Vertrages‘ mit den Grundwertungen des österreichischen Zivilrechts vereinbar ist. Das FWF Projekt wird von Prof. Isola vom Institut für Rechtswissenschaftliche Grundlagen durchgeführt.
CarbonNeutralLNG - Truly Carbon Neutral electricity enhanced Synthesis of Liquefied Natural Gas (LNG) from biomass
CarbonNeutralLNG ist ein HorizonEurope-Forschungsprojekt, das auf die kosteneffiziente und kohlenstoffeffiziente Nutzung von Kohlenstoffquellen aus Biomasse abzielt, um fossile Dieselkraftstoffe durch erneuerbares „stromverstärktes BioLNG“ im globalen Maßstab zu ersetzen. Ein kohlenstoffarmer Verkehr wird zunehmend von flüssigen und gasförmigen Energieträgern wie Flüssigerdgas aus Biomasse abhängen. Kostengünstige erneuerbare Energien (Strom und Biomasse) und eine geringere Prozesskomplexität werden die Hauptantriebskräfte für niedrigere Grenzkosten und eine höhere Kohlenstoffeffizienz der BioLNG-Synthese sein. Die stromgestützte Synthese von Energieträgern aus Biomasse erhöht die Ausbeute aus einer bestimmten Menge an Waldreststoffen oder Bioabfällen um den Faktor zwei. CarbonNeutralLNG zielt auf die stromgestützte Umwandlung von Biomasserückständen in CO/CO2 und anschließend in verflüssigtes Biomethan (bioLNG). Die Integration von erneuerbarem Strom maximiert die Biokraftstoffproduktion aus einer bestimmten Menge von Biomasseressourcen und vereinfacht die Umwandlungsprozesse.
Miriam Hofer vom Institut für Öffentliches Recht und Politikwissenschaft leitet das Projekt, das sich mit der Replikationsplanung befasst, und konzentriert sich dabei insbesondere auf den rechtlichen Rahmen und die politische Optimierung für die dezentrale und transkontinentale BioLNG-Produktion.
CarbonNeutralSchools
CarbonNeutralSchools ist ein Erasmus-Projekt, das an der Universität Graz von Oliver Ruppel, dem Direktor des ClimLaw:Graz, koordiniert wird. Es zielt darauf ab, einen interaktiven E-Learning-Kurs für Schulen, Hochschuleinrichtungen und Berufsschulen zu entwickeln. Ziel ist es, den Schulen zu zeigen, was getan werden kann, um die Kohlenstoffemissionen zu senken, basierend auf praktischen Leitlinien, die ohne Vorkenntnisse zu diesem Thema umgesetzt werden können, und auf der Grundlage der Erfahrungen, die Pionierschulen auf diesem Gebiet bereits gemacht haben. Das Ergebnis des Projekts wird in Form einer Sammlung von interaktiven E-Learning-Modulen entwickelt.
Vom Einkommen zum Konsum - Konsumorientierung des österreichischen Steuersystems aus rechtlicher Sicht
Ausgehend von den finanzwissenschaftlichen Arbeiten zu den ökonomischen Wirkungen und Funktionsweisen eines konsumorientierten Steuersystems soll im FWF Projekt von Dr. Anderwald (Institut für Finanzrecht) in einem ersten Schritt die rechtliche Dimension der schleichend einhergehenden Konsumorientierung des österreichischen Steuersystems analysiert und aus juristischer Sicht bewertet werden. Darauf aufbauend soll in einem zweiten Schritt der Frage nachgegangen werden, wie ein am Konsum ausgerichtetes Steuersystem und dessen Vollzug in Österreich rechtlich ausgestaltet sein könnte. Im Zuge dessen sollen auch etwaige ökologische Effekte eines konsumorientierten Steuersystems berücksichtigt werden.
EC2 - Energy Citizenship and Energy Communities for a Clean Energy Transition
Energiebürgerschaft - die aktive Beteiligung und Befähigung der Menschen im Energiesektor - ist ein Eckpfeiler für eine saubere Energiewende und den Aufbau einer kohlenstoffarmen und widerstandsfähigen Zukunft in der Europäischen Union in den nächsten Jahrzehnten. Energiegemeinschaften - nicht-kommerzielle Marktakteure im Energiesektor - können dazu beitragen, dieses Ziel zu erreichen, wenn ihr Potenzial den Bürgern der EU bekannt ist und von ihnen anerkannt wird. Das überwiegende Ziel von EC2 besteht daher darin, sowohl die Energiebürgerschaft als auch die Energiegemeinschaften zu stärken, um eine größere soziale Akzeptanz und dauerhaftere Governance-Regelungen durch umsetzbare politische Empfehlungen für die politischen Entscheidungsträger zu erreichen. Zu diesem Zweck setzen wir ein transdisziplinäres Expertenteam ein, um (i) eine psychologische Konzeptualisierung zu entwickeln, um zu verstehen, was es braucht, um ein Energiebürger zu werden, (ii) rechtliche und sozioökonomische Marktfaktoren zu identifizieren, die das Entstehen von und das Engagement von Bürgern in Energiegemeinschaften behindern oder fördern können, (iii) diese Faktoren und psychologischen Grundlagen experimentell zu testen und quantitativ-empirische Beweise zu sammeln, (iv) die Erkenntnisse aus der empirischen Arbeit zu nutzen, um die gemeinsame Entwicklung digitaler Werkzeuge mit den Akteuren zu fördern, um Hindernisse zu überwinden, (v) die gewonnenen Erkenntnisse in Energiebürgerdialogen und einer Akademie, in einer Reihe von Community Open-Days in fünf Ländern, in wissenschaftlichen Artikeln, auf Konferenzen, im Internet und im Internet zu destillieren und zu verbreiten.
Intuition im Strafverfahren?
Intuition im Strafverfahren? – Über die Interdisziplinarität der Beweggründe in der spezialpräventiven Entscheidungspraxis - Analyse und Synthese ist ein Land Steiermark Projekt (UFO - Unkonventionelle Forschung), das von Nina Kaiser geleitet wird und gemeinsam mit Ida Leibetseder am ZIK bearbeitet wird. Das Projekt hat sich die quantitative und qualitative Erhebung der spezialpräventiven Entscheidungspraxis in Strafverfahren und deren Interdisziplinarität zum Ziel gesetzt. Soll ich einen Regenschirm einpacken? Eine Versicherung abschließen? Unser Leben ist reich an Prognoseentscheidungen, die eine Abwägung zahlreicher Faktoren erfordern. Auch das Strafrechtssystem muss sich solchen Herausforderungen stellen, etwa bei Prüfung der Rückfallswahrscheinlichkeit eines Täters und geeigneten Interventionen zur Verhinderung zukünftiger Straftaten. Das Gesetz gibt den Gerichten hierzu einen Weg vor. Welche Faktoren fließen aber bei diesen Entscheidungen tatsächlich mit ein? Kann juristisches Wissen und Erfahrung ausreichend Stoff für derart wichtige Entscheidung bieten?
GDHRNet - Global Digital Human Rights Network
Die COST-Action von GDHRNet, der sich Prof. Oberleitner und das UNI-ETC-Team angeschlossen haben, untersucht die Herausforderungen, die der Online-Kontext für den Schutz der Menschenrechte darstellt. Sind internationale Menschenrechte ausreichend detailliert, um Regierungen und private Online-Unternehmen in die Lage zu versetzen, ihre jeweiligen Verpflichtungen in Bezug auf den Menschenrechtsschutz im Internet zu verstehen? Die Action analysiert, ob und wie nationale Regierungen einen regulatorischen Rahmen für Online-Unternehmen geschaffen haben und wie diese Unternehmen die Verpflichtung zum Schutz der Menschenrechte und zur Bekämpfung von Hass im Internet in ihren Gemeinschaftsstandards umgesetzt haben. Transparenz und Rechenschaftspflicht werden durch die Linse der sozialen Verantwortung von Unternehmen erforscht.
SmatchS - Sports organizations Matching Social inclusion
SmatchS - Sports organizations Matching Social inclusion ist ein ERASMUS+ Projekt, das darauf abzielt, Inklusion und Chancengleichheit im Sport zu fördern. Dieses Projekt wurde initiiert, um die bestehenden Herausforderungen bei der sozialen Eingliederung von Kindern mit Migrationshintergrund anzunehmen, indem Sportaktivitäten genutzt werden, die von der europäischen Politik als ein leistungsfähiges Instrument anerkannt sind, um allen Mitgliedern der Gesellschaft gleiche Chancen und Zugang zu sozialen Rechten zu ermöglichen. Innerhalb des Projekts wird das UNI-ETC-Team unter der Leitung von Prof. Oberleitner für eine effiziente Überprüfung, Validierung und Evaluierung des Projektablaufs und der Projektergebnisse sorgen.
JuWiLi - Justice without Litigation for Europe
JuWiLi - Hexagonale EU Project - Justice without Litigation for Europe ist ein JUST-Projekt, das darauf abzielt, die Anwendung der EU-Erbrechtsverordnung durch ein besseres Verständnis der von Notar:innen ausgeübten gerichtlichen Funktionen zu verbessern. Das Projekt hat zum Ziel, gemeinsame prozessuale Mindeststandards zu ermitteln, die es ermöglichen, die Kriterien des vom EU-Recht festgelegten Begriffs "Gericht" zu erfüllen. Der wirtschaftliche Teil des Projekts wird eine eingehende Analyse der Funktion der Notar:innen als Gerichtskommissäre durchführen, um mögliche gesellschaftliche sowie wirtschaftliche Vorteile zu beurteilen, die sich aus diesen außerstreitigen Gerichtsverfahren ergeben. Die Studie wird eine umfangreiche Datenerhebung beinhalten, die für die Entwicklung neuer gemischter Indikatoren (Justice Scoreboard, CEPEJ) zum Vergleich der Effizienz der nationalen Systeme Verwendung finden wird. Als Beitrag zur besseren Durchsetzung gerichtlicher Entscheidungen durch bessere Verfahren, Sachbearbeitung und Zusammenarbeit in grenzüberschreitenden Zivilsachen zielt das Projekt schließlich auf die Einrichtung eines speziellen Online-Kooperationsmechanismus ab, indem das ENN (European Notarial Network) des CNUE um ein spezielles Online-Antragsformular und einen Chatroom erweitert wird, wodurch die Kommunikation zwischen Notar:innen, die in Europa gerichtliche Funktionen ausüben, erleichtert wird. Dies wird das gegenseitige Vertrauen in derartige Verfahren stärken und Rechtshilfeinstrumente wie das EJN in Zivil- und Handelssachen ergänzen. Das Team der REWI Uni Graz unter der Leitung von Prof. Lurger wird für die rechtliche Analyse zuständig sein.
ETAPAS - Ethical Technology Adoption in Public Administration Services
ETAPAS - Ethical Technology Adoption in Public Administration Services, ist ein Horizon2020-Forschungsprojekt, das darauf abzielt, einen praktischen Rahmen für Behörden einzuführen, um ethische, gesellschaftliche und rechtliche Risiken im Zusammenhang mit dem Einsatz disruptiver Technologien zu bewerten, zu messen und zu entschärfen. Disruptive Technologien haben ein großes, bisher ungenutztes Potenzial, die Entwicklung neuer und effizienterer öffentlicher Dienstleistungen zu fördern. Gründe dafür sind Ressourcenmangel bei Kompetenzen und Infrastrukturen, aber auch Widerstand gegen, und mangelndes Vertrauen in die Technologie. Obwohl in letzter Zeit das Thema der ethischen, sozialen und rechtlichen Fragen im Zusammenhang mit DTs aufgegriffen wurde, fehlen immer noch praktische Richtlinien, um die Risiken des Einsatzes von DTs in der öffentlichen Verwaltung vollständig zu bewerten. Das Team der REWI Graz, unter der Leitung von Prof. Ehrke-Rabel und Prof. Eisenberger, wird konkrete Richtlinien für die rechtliche Bewertung des Einsatzes disruptiver Technologien in verschiedenen Bereichen des öffentlichen Sektors erstellen. Basierend auf dieser einleitenden Studie wird es für die vier Anwendungsfälle eine Matrix weiterentwickelt, die eine Bewertung der Vereinbarkeit der disruptiven Technologien mit den Grundrechten, demokratischen Prinzipien und der einschlägigen europäischen Gesetzgebung ermöglicht.
TRAIN TO EN4CE
TRAIN TO EN4CE ist ein JUST-Projekt, das darauf abzielt, Schulungen für Richter:innen und Anwält:innen zum EU-Verfahrensrecht zu entwickeln und anzubieten. Zwei wichtige Verordnungen zur Erleichterung der grenzüberschreitenden Forderungseintreibung, das Europäische Mahnverfahren und das Europäische Verfahren für geringfügige Forderungen, vereinfachen, beschleunigen und reduzieren die Kosten bei Rechtsstreitigkeiten in grenzüberschreitenden Fällen, die Geldforderungen betreffen, und erleichtern insbesondere die grenzüberschreitende Vollstreckung von Urteilen. Diese Instrumente werden jedoch nicht in vollem Umfang genutzt, was zu einem großen Teil an mangelndem Bewusstsein der Praktiker liegt. Das REWI Uni Graz Team unter der Leitung von Prof. Anzenberger wird Material und Fälle für das Training mitentwickeln und vorbereiten, eine Reihe von Tagungen für österreichische Anwält:innen und Richter:innen durchführen und zu den Trainings in anderen Partnerländern beitragen.
DISCOM - Development of Interdisciplinary Skills for Cooperation and Conflict Management
DISCOM - Development of Interdisciplinary Skills for Cooperation and Conflict Management ist ein ERASMUS+ Projekt, das darauf abzielt, die interdisziplinären Fähigkeiten und Soft Skills der Studierenden, wie z.B. Kommunikation, Teamarbeit, Kooperation und Konfliktmanagement, zu stärken. DISCOM zielt also nicht nur darauf ab, die Studierenden dabei zu unterstützen, bessere Ergebnisse an der Universität zu erzielen, sondern vor allem, sie besser für ihr Berufsleben zu rüsten. Untersuchungen haben gezeigt, dass Soft Skills, obwohl sie im Berufsleben von großer Bedeutung sind, an der Universität kaum gelehrt werden. Das DISCOM-Projekt entwickelt daher einen interdisziplinären Kurs und entsprechende Schulungsmaterialien (einschließlich einer mobilen App), die an den Partneruniversitäten angeboten werden sollen. Innerhalb des Projekts ist das Team der REWI Uni Graz unter der Leitung von Prof. Ferz für die Entwicklung des Abschnitts über Konfliktdiagnose und Konfliktmanagement verantwortlich.
CODEMAL – Cooperation Development among Mediators and Lawyers
CODEMAL - Cooperation Development among Mediators and Lawyers ist ein JUST-Projekt, das darauf abzielt, die Zusammenarbeit zwischen Praktiker:innen, wie Anwält:innen und Mediator:innen, zu fördern und eine effektive und kohärente Anwendung der Brüssel-II-Regulatorien zu unterstützen, die die Zuständigkeiten sowie die Anerkennung und Vollstreckung von Entscheidungen in Ehesachen und Angelegenheiten der elterlichen Verantwortung betreffen. CODEMAL wird juristische und Mediationsschulungen entwickeln, um das gegenseitige und fachübergreifende Einvernehmen zu verbessern und eine reibungslosere Lösung von grenzüberschreitenden familienrechtlichen Streitigkeiten, insbesondere mit Kindern, zu fördern. Innerhalb des Projekts ist das Team der REWI Uni Graz unter der Leitung von Prof. Ferz für die Entwicklung der Materialien zur Unterstützung der Ausbildung verantwortlich.
SOTER - Cybersecurity Optimization and Training for Enhanced Resilience in Finance
SOTER - cyberSecurity Optimization and Training for Enhanced Resilience in finance ist ein Horizon2020-Forschungsprojekt, das sich mit Cybersicherheit im Finanzsektor beschäftigt. Um die Cybersicherheit zu verbessern und Cyberattacken besser bekämpfen zu können, entwickelt SOTER eine Digital Onboarding Platform (ein Werkzeug zur digitalen Identifikation und zur Erleichterung der Verbindungen zwischen verschiedenen Serviceanbieter:innen und den Nutzer:innen). Das Team der REWI Uni Graz unter der Leitung von Prof. Ehrke-Rabel konzentriert sich auf die Entwicklung von Schulungen für Bankangestellte in Kooperation mit Anbieter:innen von Cybersecurity-Technologie, Banken und Nutzer:innen.
Dott.ssa Maddalena Vivona
Forschungsmanagerin der REWI Uni Graz Rechtswissenschaftliche Fakultät
RESOWI, Universitätsstraße 15/AE, 8010 Graz