Hallo, Frau Juliana Krohn, herzlich willkommen an der REWI Uni Graz! Sie sind seit Kurzem als Projektmitarbeitende bei uns tätig, was ist ihr wissenschaftlicher Background?
Vielen Dank! Angefangen habe ich tatsächlich mit einem Bachelor in Germanistik und Rechtswissenschaften, deswegen freue ich mich besonders nun an der rechtswissenschaftlichen Fakultät zu arbeiten. Mein Masterstudium habe ich im Bereich der Friedens- und Konfliktforschung absolviert und nach dem Studium in diversen Projekten gearbeitet und an der Universität Innsbruck als Universitätsassistentin geforscht und ein interdisziplinäres Doktoratskolleg koordiniert. Inhaltlich beschäftige ich mich vor allem mit den Zusammenhängen zwischen planetarer Krise und Konflikten, Environmental Peacebuilding, Klimagerechtigkeit und Kritik an modern-liberalen Friedensbegriffen etwa aus dekolonialer und feministischer Perspektive. Diese Kritik nehme ich mir insofern auch zu Herzen, als dass ich mich nicht nur in der Theorie mit diesen Themen beschäftige, sondern mich auch in der Praxis für eine lebenswerte Zukunft auf diesem Planeten einsetze.
Über welches Programm wird Ihr Projekt finanziert, und worum geht es darin?
Unser Projekt mit dem Kurztitel EnviPeace wird von der FFG finanziert. Ziele sind die Konzeption von Guidelines und die Entwicklung eines Trainingsprogramms im Bereich Environmental Peacebuilding, da die dreifache planetare Krise (Klimakrise, Verlust der Biodiversität und Umweltverschmutzung) inzwischen auch teils erhebliche Auswirkungen auf Konflikte und Bemühungen um Frieden hat. Teilnehmende sollen durch dieses immersive, Virtual- und Mixed-Reality-gestützte Training auf die Arbeit in von der planetaren Krise besonders betroffenen Konfliktregionen vorbereitet werden. Ein zentraler Schwerpunkt in der Forschung sowie in der darauf basierenden Entwicklung des Trainings ist die Konzipierung nicht- oder mehr-als-menschlicher Aspekte als Akteure. Denn wir haben es in dem Bereich nicht nur mit menschlichen Akteuren zu tun, sondern etwa auch mit Landschaftselementen, Ökosystemen, oder Tieren, die Konfliktdynamiken beeinflussen und Teil davon sind. Diese als Akteur zu verstehen, ermöglicht erst eine nachhaltige Konflikttransformation und damit die Förderung eines nachhaltigen Friedens.
Wann können Interessierte mit ersten Ergebnissen rechnen?
Erste Ergebnisse unserer Datenerhebung und Auswertung von Literatur und Interviews liegen in Form eines Reports voraussichtlich im August dieses Jahres vor. Diese werden dann in Leitlinien für die Praxis des Environmental Peacebuilding übersetzt. Eine finale Version des Trainings wird dann im Herbst 2026 vorliegen.
Weitere Informationen zum Projekt EnviPeace und zum Conflict – Peace – Democracy Cluster finden Sie hier.