Wer beginnt, einen Text über Christoph Bezemeks Zeit als Dekan zu verfassen, geht zwei große Risiken ein. Erstens läuft man Gefahr, sich in den unzähligen Aktivitäten, die Bezemek angestoßen hat (fast möchte man "angezündet" schreiben) zu verlieren. Er betrieb seit 2019 als Leiter unserer Fakultät die Agenden Internationalisierung, Exzellenz in der Forschung, Studierendenfreundlichkeit und gesellschaftliches Engagement sowie Sichtbarkeit der REWI Uni Graz nach außen, für die er brennt, ausschließlich auf (s)eine Art: Feuer und Flamme, mit ganz klaren Ideen, und nicht zuletzt mit Hausverstand. Große Pläne müssen schließlich auch umsetzbar sein. Und groß waren sie, ebenso wie zahlreich. Bedenken seitens der Belegschaft, ob eine Aufgabe auch zu stemmen sei, wurden gegebenenfalls mit "Schauen Sie, das ist doch ganz einfach..." quittiert und anschließend umfassend ausgeräumt. Dieser glühende Wille, guten Ideen zum Durchbruch zu verhelfen, prägt unsere Fakultät, so viel ist schon jetzt sicher, nachhaltig, denn als Katalysator hat Bezemek Kettenreaktionen angestoßen, die so bald nicht enden werden. We keep thinking law.
Das zweite große Risiko: Man hätte nach der Fertigstellung dieses Textes große Lust, ihn Bezemek vor Veröffentlichung zur Freigabe zu übermitteln. Er würde innerhalb von zehn Minuten - maximal - antworten (Signatur: "Sent from my phone. Not my best work."). Aber dann hätten diese Worte - er würde sie vielleicht "Hauspost" nennen - jeglichen Charme verloren.
Herr Dekan außer Dienst, herzlichen Dank für Ihr Wirken an dieser, unserer, allerbesten Rechtswissenschaftlichen Fakultät (weltweit, mindestens!). Vielleicht können Sie das Feuer nun vorübergehend ein wenig drosseln. Wobei, daran zu glauben fällt schwer. Es würde Ihnen irgendwie auch gar nicht stehen.