„Jeder hat das Recht auf Leben, Freiheit und Sicherheit der Person.“ Der Artikel 3 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte klingt so selbstverständlich, ist es aber längst nicht überall. Wie sichern wir die Menschenrechte? Wie können sie weltweit umgesetzt werden? Diesen und weiteren Fragen widmen sich Wissenschafter*innen der Universität Graz in ihrer Forschungsarbeit: unter anderem am UNESCO-Zentrum zur Förderung der Menschenrechte in Gemeinden und Regionen, das Anfang des Jahres seine Arbeit unter der Schirmherrschaft der UNESCO aufgenommen hat, und am UNI-ETC, an dem der UNESCO-Chair in Human Rights and Human Security in der Person von Gerd Oberleitner angesiedelt ist .
Und die wissenschaftliche Expertise – die in die Aktivitäten der Menschenrechtsstadt Graz, die 2021 ihr 20 Jahre Jubiläum feiert, fest verankert ist– ist international und national höchst anerkannt, wie der Besuch von Gabriela Ramos, UNESCO-Vizedirektorin für Sozial- und Geisteswissenschaften und Außenminister Alexander Schallenberg, in Begleitung von Bürgermeister Siegfried Nagl an der Universität Graz am 25. Mai 2021 bezeugt.
Rektor Martin Polaschek und UNESCO-Chair Gerd Oberleitner begrüßten die hochrangige Delegation. Sie verwiesen auf den großen Stellenwert der Forschung zu den Menschenrechten, die dank der UNESCO-Initiativen aufgewertet und sichtbarer wurde.
So ist das UNESCO-Zentrum zur Förderung der Menschenrechte neben jenem in Buenos Aires erst das weltweit zweite derartige Zentrum und einzigartig in seiner Kooperation mit einer Universität. Zu den Schwerpunkten zählen unter anderem den Zugang zu Menschenrechten für Alle auf lokaler Ebene durch die Einbindung aller Akteur*innen zu gewährleisten, diese Prozesse wissenschaftlich zu begleiten und entsprechende Trainingsmaterialien und Trainings zu entwickeln und anzubieten. Konkrete Projekte betreffen z.B. die Gewährleistung des Zugangs zu Bildung für Roma*nja Kinder in Südosteuropa, Menschenrechtstrainings für Städte in Afrika in Zusammenarbeit mit der Afrikanischen Verwaltungsakademie sowie die Erstellung eines Toolkits für „Inclusive Cities“ in der arabischen Welt.
Im Rahmen des internationalen und Ministerbesuchs wurde in den Räumlichkeiten des UNESCO-Zentrum in der Elisabethstraße 50b eine kleine, feine Ausstellung zu „Sind wir unseres Glückes Schmied?“ eröffnet. Simone Philipp hat Benachteiligungen und Diskriminierung in der Arbeitswelt und am Wohnungsmarkt auf kreative Weise dargestellt. Die Basis dafür lieferten Forschungsprojekte, die an der Universität Graz erarbeitet wurden.
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