Die Gletscher sind 2022 in Österreich so stark zurückgegangen wie noch nie zuvor in der Messgeschichte. 2075 könnten sie bei uns ganz verschwunden sein. Diese Meldung sorgte Ende März für Aufsehen und verdeutlicht den dringenden Handlungsbedarf. Also, packen wir’s an? Die Frage führt einen wesentlichen Aspekt vor Augen: Können wir, d.h. Österreich, das Grundproblem alleine in Angriff nehmen? Der Klimawandel ist nur ein Beispiel, das zeigt, wie unerlässlich ein globales Zusammenwirken für die Erarbeitung gemeinsamer Lösungen ist. Ähnlich verhält es sich bei einer Reihe weiterer Themenstellungen: künstliche Intelligenz, Migration, Konflikt und Frieden, Rechtsdurchsetzung, Cybercrime, Geldwäsche u.v.m.
„Die Herausforderungen der Gegenwart erfordern es, auch und gerade in der Rechtswissenschaft über räumliche und fachliche Grenzen hinweg zu denken, Kräfte interdisziplinär zu bündeln und einen grenzüberschreitenden Dialog zu fördern“, bringt es Christoph Bezemek, Dekan der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Uni Graz, auf den Punkt und führt damit gleichzeitig einen weiteren wesentlichen Umstand an: Effektive Lösungswege für diese Herausforderungen bedürfen auch des Zusammenwirkens von Fachleuten aus den unterschiedlichsten wissenschaftlichen Disziplinen. Der Blick über den Tellerrand des eigenen Bereichs ist unumgänglich, um Vorgänge, Hintergründe, Wirkungen etc. zu verstehen. „Etwas, das an der REWI Uni Graz lange Tradition hat“, wirft Bettina Nunner-Krautgasser, Vize- und Forschungsdekanin der REWI Uni Graz, ein und verweist auf die zehn fachspezifischen Zentren der Fakultät, die hier Pionierarbeit leisteten und sich seit Jahren sowohl disziplinen- wie auch länderübergreifend ein umfangreiches Netzwerk und große Expertise aufgebaut haben.
Was liegt näher, als einen Fakultätstag in das Zeichen dieses Pioniergeists zu stellen: „Thinking Law Beyond Borders“ titelt darum der heurige, es ist der insgesamt 13. der REWI Uni Graz. Das Programm spiegelt die große fachliche Bandbreite, mit der sich die Fakultät aktuellen globalen Herausforderungen widmet, wider. „Ziviler Ungehorsam der Klimabewegung“, „Haftung für künstliche Intelligenz“, „Borders beyond Law: The EU‘s Elastic Borders“, „Living Human Rights at Universities“, „Defending Constitutionalism under Pressure“, „Russland, quo vadis?“ oder „Chatbot statt Bibliothek?“ sind nur einige wenige der Themen, zu denen Expertinnen und Experten aus der ganzen Welt am 5. Mai am Campus der Uni Graz spannende Einblicke in Entwicklungen, neue Denkansätze und einen Ausblick auf das Recht der Welt von morgen geben werden. „Packen wir’s an“, freut sich Christoph Bezemek auf den Fakultätstag.
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