Im Rahmen der Tagung luden das Bundesministerium für Justiz, das Hans Gross Zentrum für interdisziplinäre Kriminalwissenschaften sowie die Strafvollzugsakademie Wien zum interdisziplinären Austausch über aktuelle Herausforderungen und Zukunftsperspektiven.
Moderiert von Michael Schwanda, Präsident des Oberlandesgerichtes Graz und Vorsitzender des Netzwerks Vollzugsforschung, bot die Tagung ein dichtes Programm mit internationalen und nationalen Impulsen.
Besondere Aufmerksamkeit fanden die Keynotes:
Pia Puolakka (Finnland) eröffnete mit dem Vortrag „Smart Prisons: Digital Rehabilitation and Education – International Perspectives“ und gab Einblicke in die jüngste Reformstufe des Strafvollzugs. Sie stellte internationale Konzepte vor, in denen neue Technologien wie Künstliche Intelligenz (KI) und Virtual Reality (VR) eingesetzt werden – verbunden mit Chancen, Herausforderungen und der Notwendigkeit einer klaren Digitalisierungsstrategie.
Veronika Hofinger (Universität Innsbruck) beleuchtete unter anderem Ergebnisse des Projektes „DigitRes“ zu digitalen Resozialisierungsangeboten in Österreich und rückte damit das Potenzial derartiger innovativer Konzepte samt Herausforderungen ins Licht.
Tamara Höfer (Verein Richtungswechsel) stellte anschließend die Aus- und Fortbildung von Bediensteten in den Vordergrund und präsentierte internationale Perspektiven zur Kompetenzförderung im Strafvollzug.
Einen weiteren Höhepunkt stellte die daran anknüpfende Vorstellung des neuen Bachelorstudiums mit Schwerpunkt Sicherheit und Strafvollzug an der REWI Uni Graz dar. Rede und Antwort zu diesem Leuchtturmprojekt standen im Rahmen einer Podiumsdiskussion Dekanin Gabriele Schmölzer, der Generaldirektor für den Strafvollzug Friedrich Alexander Koenig und der stellvertretende Leiter der Strafvollzugsakademie Walter Kriebaum.
Nach einer kulinarischen Stärkung bei einem gemeinsamen Abendausklang wurden diese vielfältigen Impulse am zweiten Tag in Workshops vertieft und zwar zu denThemen Aus- und Fortbildungsmöglichkeiten für Insass:innen, Recruiting im Strafvollzug, zukünftige Ausbildungswege in der Zukunftswerkstatt „Mastercurriculum“ und Auswirkungen der Bedingten Entlassungen durch das Budgetbegleitgesetz 2025 auf die Praxis (mit Blick auf den Entfall der Generalprävention).
Die Ergebnisse der didaktisch vielfältigen Workshops wurden anschließend im Plenum von den Workshopleiter:innen präsentiert, wobei ein Resümee des Moderators und der Dekanin die Tagung abrundete.
Die Universitären Strafvollzugstage 2025 boten damit eine Plattform für Wissenstransfer, Vernetzung und innovative Ansätze, die sowohl für die Praxis des Strafvollzugs als auch für Forschung und Ausbildung wertvolle Impulse gaben. Ein herzliches Danke an alle Beteiligten und Teilnehmer:innen sowie an die Stadt Graz, die Universität Graz, die Strafvollzugsakademie, das OLG Graz und die REWI Uni Graz für die Unterstützung!
PS: Neben Einblicke in ein aktuelles, interdisziplinäres Forschungsprojekt am ZiK “Wohnraum-Haftraum” mit einer ausgestellten Fotoserie, sorgten auch die Goodie Bags für bleibende Eindrücke – prall gefüllt mit Produkten aus österreichischen Justizanstalten und bedruckt mit Zeichnungen von Inhaftierten. Kaiser Franz Joseph I. haben sie jedenfalls gefallen ;-)