Auf einen vielseitigen Streifzug durch das Umweltrecht nimmt Ass.-Prof. Dr. Gerhard Schnedl (Institut für Öffentliches Recht und Politikwissenschaft) in seiner jüngsten Publikation mit. Das Buch macht die komplexe Querschnittsmaterie nicht nur leicht zugänglich, es schließt gleichzeitig eine Lücke. Gerhard Schnedl erzählt uns mehr darüber.
REWI: Wie ist die Idee zum Buch entstanden?
Gerhard Schnedl: Die Idee zum Lehrbuch entstammt zum einen meiner langjährigen Lehrtätigkeit im Bereich des Umweltrechts, zum anderen dem Umstand, dass es bislang keine kompakte systematische Gesamtdarstellung des Österreichischen Umweltrechts gab. Das vorliegende Lehrbuch Umweltrecht ist die Weiterentwicklung meines 2014 in 2. Auflage erschienen Kurzlehrbuchs „Umweltrecht im Überblick“.
REWI: Warum gerade Umweltrecht?
Gerhard Schnedl: Das Umweltrecht ist ein ganz besonderes Rechtsgebiet, löst es doch zentrale Fragen der Zukunft unseres Planeten. Klimakrise und Luftverschmutzung, Beeinträchtigungen des Bodens und der Gewässer, wachsende Abfallberge oder Biodiversitätsverlust und Artensterben sind nur einige der zentralen Herausforderungen des Umweltrechts des 21. Jahrhunderts. Nicht umsonst ist das Umweltrecht ein Spezialforschungsfeld unserer Fakultät, eingebettet in das gesamtuniversitäre Forschungsnetzwerk „Umwelt und Globaler Wandel“.
REWI: Was erwartet die Leser_innen?
Gerhard Schnedl: Die Leserinnen und Leser erwartet – so hoffe ich jedenfalls – ein spannender Streifzug durch das Querschnittsrechtsgebiet Umweltrecht unter Berücksichtigung der völker- und unionsrechtlichen Einflüsse. Praxisrelevante Bereiche des Umweltrechts, wie etwa das UVP-Recht, das Betriebsanlagenrecht oder das Abfallwirtschaftsrecht, werden anwendungsorientiert vertieft. Fragen der Öffentlichkeitsbeteiligung und des Rechtsschutzes sind für Umweltorganisationen, Bürgerinitiativen und nicht zuletzt den einzelnen Bürger von zentraler Relevanz.
REWI: Worauf sind Sie besonders stolz?
Gerhard Schnedl: Besonders stolz bin ich auf den systembildenden Ansatz meines Lehrbuchs. Die Darlegung der Strukturmerkmale des Umweltrechts erleichtert das Verständnis für die einzelnen Teilrechtsgebiete des Umweltrechts, etwa des Klimaschutzrechts.
REWI: Woran arbeiten Sie als Nächstes?
Gerhard Schnedl: Meine nächsten Projekte sind ein Betrag zum Steiermärkischen Umweltrecht im neu aufzulegenden Handbuch „Steiermärkisches Landesrecht“, die Mitwirkung an einem im Verlag Österreich erscheinenden Kommentar zum Wasserrechtsgesetz, ein Beitrag zum Thema „Oslo principles in EU and Austrian Climate Change Law“ im von mir im Verlag Hart Publishing/Nomos mitherauszugebenden Band „Climate Change – Responsibility and Liability“ sowie eine Monografie zum Thema „Europäische Impulse für das österreichische Umweltrecht“. Hinweisen möchte ich auch auf die 2021 im Verlag Österreich neu erscheinende juristische Fachzeitschrift „Nachhaltigkeitsrecht“, wo ich als Mitherausgeber im Fachbereich Umweltrecht tätig bin.