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Inspirierender Lehrer, großartiger Forscher

Mittwoch, 08.06.2022

Gunter Wesener feierte seinen 90er mit Wegbegleiter_innen aus seiner über 70-jährigen Verbindung zur REWI Uni Graz.

Waren es der Zivilrechtler Walter Wilburg, der Rechtshistoriker Max Rintelen oder der Professor für Römisches Recht Artur Steinwenter: Eine Reihe hoch renommierter Wissenschafter, deren Namen bis heute ein Begriff sind, lehrte und forschte in den 1950er-Jahren an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät. Gunter Wesener kennt diese noch persönlich. Der ehemalige Professor für Römisches Recht ging damals bereits als Studierender an der Fakultät ein und aus.

Auch heute ist Gunter Wesener noch an REWI Uni Graz anzutreffen. Wohl kaum jemand kennt diese wie er. 1954 zum Doktor iuris promoviert schlug Gunter Wesener anschließend gleich die wissenschaftliche Laufbahn ein und habilitierte sich mit dem Thema „Geschichte des Erbrechtes in Österreich“ aus der neueren Privatrechtsgeschichte – einer damals noch jungen Disziplin. 1959, im Alter von 27 Jahren, war Gunter Wesener dann schon Professor und trat als solcher die Nachfolge von Artur Steinwenter an. Eine über 40-jährige Laufbahn an der REWI Uni Graz sollte folgen, in der er u.a. 1965/66 als Dekan der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät, nach deren Teilung im Jahr 1975 in eine eigenständige Sozial- und Wirtschaftswissenschaftliche sowie eine eigene Rechtswissenschaftliche Fakultät von 1979 bis 1981 dann auch als Dekan der Rechtswissenschaftlichen Fakultät, Sprecher der Professor_innenkurie (1991 bis 1998) sowie mehrmals als Institutsleiter fungierte.

Bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2000 war er ein höchst aktiver und engagierter Wissenschafter und Lehrender. Als solchen kennen ihn Absolvent_innenjahrgänge und Kolleg_innen jedoch weit über seine Emeritierung hinaus. Bis 2016 hielt er etwa noch Lehrveranstaltungen aus dem Fach Römisches Recht, die sich bei den Studierenden größter Beliebtheit erfreuten. Mit seiner Neubearbeitung des Buches „Neuere deutsche Privatrechtsgeschichte“ legte er zudem das Lehrbuch für Generationen von Jus-Studierenden vor, welchem auch international große Beachtung geschenkt und das ins Italienische und Spanische übersetzt wurde.

Wissenschaftlich hegt Gunter Wesener bis heute eine besondere Leidenschaft für das römische Recht, die Privatrechtsgeschichte, die Vorgeschichte des ABGB und der österreichischen Rechtsentwicklung oder auch die Wissenschaftsgeschichte. Sein beeindruckendes Wirken, das neben zehn Monographien rund 290 Zeitschriftenartikel und 125 Beiträge in Sammelwerken umfasst, wurde u.a. mit dem Großen Goldenen Ehrenzeichen des Landes Steiermark sowie dem Wilhelm Hartel Preis der österreichischen Akademie der Wissenschaften ausgezeichnet.

Am 3. Juni wurde Gunter Wesener 90. Exakt an seinem Geburtstag feierten Schüler_innen, Wegbegleiter_innen und Freund_innen mit dem Jubilar bei einem zu seinen Ehren veranstalteten Symposium im Meerscheinschlössl der Uni Graz. Die große Anerkennung und Würdigung des Professors spiegelte sich im vollbesetzten Festsaal mit Gästen aus vielen Jahrzehnten seiner über 70-jährigen Verbindung zur Universität Graz wider. Der geschäftsführende Rektor Peter Riedler, Studiendekanin Gabriele Schmölzer, Bürgermeistern Elke Kahr sowie Martin Polaschek gratulierten persönlich. Dem Wissenschaftsminister war es ein großes Anliegen, bei dem Symposium dabei sein zu können: „Gunter Wesener ist einer jener Professoren, an die man sich gerne zurückerinnert. Die Ruhe, die er ausstrahlte, seine menschliche Art, die Sicherheit, die er einem gab, die sorgsamste Auseinandersetzung mit der Materie machten ihn zu einem inspirierenden Lehrer und einem großartigen Forscher - ein Vorbild, auf das die Universität stolz sein kann.“

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