Ein hochkarätiges Podium
Die Diskussion wurde von Christian Grafl (Institut für Strafrecht, Strafprozessrecht und Kriminologie) moderiert und bot eine Plattform für Experten und Expertinnen aus verschiedenen Disziplinen:
- Susanne Pekler von NEUSTART Steiermark
- Martin Kremser von der Bildungsdirektion Steiermark
- Hans-Peter Schume vom Landeskriminalamt Steiermark
- Denise Schiffrer-Barac, Kinder- und Jugendanwältin des Landes Steiermark
Gemeinsam an einem Strang ziehen
Die Diskussion ging weit über die oft debattierte Frage der Senkung des Strafmündigkeitsalters hinaus. Es wurden zahlreiche Aspekte der Kinder- und Jugendkriminalität beleuchtet, von präventiven Maßnahmen in Schulen über die Rolle der Polizei und Justiz bis hin zu den Herausforderungen in der Bewährungshilfe. Besonders hervorgehoben wurden die Notwendigkeit einer interdisziplinären Zusammenarbeit und die Bedeutung von Präventionsprogrammen, die bereits im frühen Kindesalter ansetzen und sozioökonomische Aspekte berücksichtigen. Die Diskutant:innen waren sich einig, dass die in den Medien und der Politik viel diskutierten in Kapitalverbrechen resultierenden Anlassfälle nicht die Qualität und Quantität der Kinderdelinquenz repräsentieren. Vorwiegend sei man nicht mit derartig schwerwiegenden Tathandlungen konfrontiert und haben zwar Anzeigen wie auch die Zahl der Schulsuspendierungen zugenommen, müsse man hier aber vorwiegend eine gestiegene Anzeigebereitschaft und höhere Sensibilität berücksichtigen. Ebenso war man sich einig, dass rein strafrechtliche Reaktionen nicht die Lösung seien, sondern es sprach sich das Podium einhellig für einen multiprofessionellen Ansatz aus, der eine verstärkte Inanspruchnahme von qualifiziertem Fachpersonal bedinge.
Aktive Teilnahme und lebhafte Diskussion
Es wurde aber nicht nur am Podium diskutiert, sondern es beteiligte sich auch das ebenso multidisziplinäre Publikum aus Universität und Praxis an der Diskussion. Spannende Gesichtspunkte wurden etwa von Vertreter:innen der Jugendgerichtshilfe, aber auch von interessierten Studierenden eingebracht, sodass die Veranstaltung nach einer lebhaften und konstruktiven Diskussion ebenso spannend endete wie sie begann.