Das Zentrum für Kunst- und Kulturrecht unter der Leitung von Bernd Wieser ist nun offiziell am Institut für Öffentliches Recht und Politikwissenschaften an der Universität Graz angesiedelt. Antonia Bruneder, Juristin und Mitinitiatorin des Zentrums, erklärt: „Durch meine berufliche Erfahrung beim größten Konzertveranstalter der Steiermark, dem Musikverein Graz, sowie meine Forschungstätigkeit im Bereich der Popularmusikforschung wird das Zentrum auch einen starken Fokus auf interdisziplinäre Fragestellungen im Musikrecht legen“. Das Zentrum wird mit seinem interdisziplinären Ansatz einen einzigartigen Schwerpunkt in Österreich setzen.
„Wir möchten mit diesem Zentrum nicht nur ein Forum für juristische und kulturelle Fragestellungen bieten, sondern auch eine Plattform für den Dialog zwischen Kunst, Recht und Gesellschaft schaffen“, so Bruneder weiter. Dieser interdisziplinäre Ansatz wurde bei der Podiumsdiskussion zum Thema Graffiti deutlich: Die Teilnehmer:innen aus unterschiedlichen Fachbereichen brachten ihre Expertise ein, diskutierten über die Grenzlinie zwischen Kunst und Sachbeschädigung und boten spannende Ansätze für kontroverse Debatten. Unter der Moderation von Antonia Bruneder diskutierten:
• Philo Jöbstl, Graffitikünstler, der die kreative Dimension von Graffiti und dessen kulturellen Wert hervorhob.
• Roman Hahslinger, Konzernbeauftragter für Security der ÖBB, der die Sicherheitsaspekte und die Auswirkungen von Graffiti auf die Infrastruktur der ÖBB erläuterte.
• Rainer Beck, Rechtsanwalt und Altstadtanwalt, der auf die juristischen Herausforderungen einging, die Graffiti in urbanen Zentren mit sich bringt.
• Hannes Schütz, Leiter des Instituts für Strafrecht und Strafprozessrecht an der Universität Graz, der die strafrechtlichen Dimensionen von Graffiti und die damit verbundenen rechtlichen Konsequenzen darstellte.
Blick in die Zukunft
Mit dem Zentrum für Kunst- und Kulturrecht setzt die Universität Graz einen wichtigen Schritt, um eine fundierte Auseinandersetzung mit den rechtlichen Aspekten von Kunst und Kultur zu fördern. Die Eröffnung war ein großer Erfolg und unterstrich die Bedeutung, die das Zentrum als Anlaufstelle für rechtliche und kulturelle Fragestellungen in Österreich haben wird.