Es galt, in einem fiktiven Zivilprozess in bereits dritter Instanz eine Partei vor dem OGH zu vertreten. Ein Schriftsatz der Revisionsgegner_innen war einzubringen, ein Plädoyer in der mündlichen Verhandlung zu halten und auf Einwände in der anschließenden Fragerunde gekonnt zu reagieren. Die besten Studierendenteams der rechtswissenschaftlichen Fakultäten Österreichs sowie der WU stellten sich in Linz beim Bundesfinale des mittlerweile bereits zum 19. Mal ausgetragenen Franz von Zeiller-Moot Court dieser Aufgabe.
Bestechend abgeliefert haben Jennifer Fejan, Miriam Freudenthaler und Jakob Mühlbacher. Das Studierendenteam der REWI Uni Graz überzeugte den mit der OGH-Präsidentin Elisabeth Lovrek, dem Linzer Zivilrechtsprofessor Christian Holzner und dem Rechtsanwalt Rudolf Mitterlehner hochkarätig besetzten Richter_innensenat durch einen exzellenten Schriftsatz, ein herausragendes Plädoyer und eine souveräne Leistung in der Fragerunde und errang ex-aequo mit dem Team der Uni Wien den 1. Platz. Der von unseren drei Studierenden dabei zu behandelnde Fall drehte sich um einen Unfall auf einer Eisenbahnkreuzung und um die Frage des Ersatzes fiktiver Reparaturkosten für ein bei diesem Unfall zerstörtes Wartehäuschen.
Jennifer Fejan, Miriam Freudenthaler und Jakob Mühlbacher legten auf dem Weg zum Sieg eine beachtliche Reise zurück. Der bundesweite Zivilrechts-Moot Court erstreckt sich nämlich über ein ganzes Studienjahr. Das Wintersemester ist den lokalen Vorrunden an den beteiligten Fakultäten gewidmet, aus welchen die drei als Grazer Siegerteam hervorgingen. Im Sommersemester kämpfen dann die Siegerteams der Vorrunden an allen österreichischen Universitäten um den Sieg im Bundesfinale, dessen krönenden Abschluss die mündlichen Finalverhandlungen bilden.
Umfassend betreut und auf den Moot Court-Wettbewerb intensiv vorbereitet wurden die drei Jus-Studierenden unserer Fakultät in einer von Philipp Anzenberger (Institut für Zivilverfahrensrecht), Herbert Painsi (Hofrat des OGH) und Ulfried Terlitza (Institut für Zivilrecht) geleiteten Moot Court-Lehrveranstaltung sowie hervorragend unterstützt aus der rechtsanwaltlichen Praxis durch Ruth Ladeck und Diana Haider von Held Berdnik Astner & Partner Rechtsanwälte. „Dadurch werden die Studierenden besonders praxisnah und facettenreich nicht nur auf den Wettbewerb vorbereitet, sie können vor allem auch für ihre künftige berufliche Laufbahn wertvolle Erfahrungen mit auf den Weg nehmen. Die Leistung unseres Teams war beeindruckend. Wir gratulieren ganz herzlich“, freut sich Ulfried Terlitza, der die Moot Court-Lehrveranstaltung an der REWI Uni Graz bereits im Studienjahr 2006/07 ins Leben gerufen hat, mit den Studierenden.
Weitere Informationen zum Zivilrechts-Moot Court finden Sie hier. Interesse, im nächsten Studienjahr dabei zu sein? Die Anmeldung für den Zivilrechts-Moot Court im WS 2022/23 ist ab sofort und bis zum 12.09.2022 möglich.