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rewi.news, 11. Februar 2022

Unser digitales Ich

Virtuelle Besprechungen, Fotogrüße von der Schipiste oder ein paar Minuten Facetime am Abend: Das Digitale unseres Lebens nimmt zunehmend Platz ein. Nicht nur die Kommunikation, auch Rechtsgeschäfte wandern immer mehr ins Netz. Trendige Sneakers sind online rasch gekauft, ein Streaming-Abo abgeschlossen. Um uns als Vertragspartner_innen zu identifizieren, reichen dabei vielfach E-Mail-Adresse und Passwort. So einfach kann unsere Identität in der digitalen Welt zusammengesetzt sein. Im Finanzsektor, in welchem aufgrund strenger Vorgaben immer größere Mengen an Daten von Kund_innen gesammelt werden, ist das anders. Doch ist dieses Datensammeln rechtlich in Ordnung? An der REWI Uni Graz nimmt man sich diesem Thema im von der EU unterstützten Horizon 2020-Forschungsprojekt „SOTER – cyberSecurity Optimization and Training for Enhanced Resilience in finance“ an. 

Tina Ehrke-Rabel, SOTER-Projektleiterin an der Uni Graz, und Nora Schreier (beide Institut für Finanzrecht) begleiten die Entwicklung eines Systems für den Finanzsektor, bei welchem Kund_innen eine Handy-App verwenden und darin für die Feststellung ihrer „digitalen“ Identität eine Blockchaintechnologie sowie biometrische Daten aus der Gesichtserkennung zum Einsatz kommen, von der rechtlichen Seite.

Aufregende Einblicke in ein Projekt, in welchem Wirtschaft, Forschung, Technologie- und Finanzsektor sowie ein potenzieller User des Systems in Österreich, Irland, Spanien und dem Vereinigten Königreich zusammenarbeiten, wie man Betrug mit 3D-Fakes bei der Identifizierung der Kund_innen vorbeugt und wie wichtig dabei die Beschäftigten im Finanzsektor sind sowie aktuelle Überlegungen zur elektronischen Identität und wie eigentlich unser Handy das Portal zu dieser geworden ist, lesen Sie hier

Neu im Bücherregal

Sie werden mitunter als zwei konträre Rechtssysteme betrachtet. In dem einen herrscht das Richterrecht, im anderen das gesatzte Recht. Besteht zwischen dem Common-Law-System und dem bei uns bestimmenden Civil-Law-System tatsächlich eine so große Kluft? Eine Reihe hochkarätiger Expert_innen aus der ganzen Welt deckt in einer neuen Publikation spannende Aspekte auf.

Was die großen Unterschiede zwischen den beiden Rechtssystemen sind und die beiden verbindet, wie es Christoph Bezemek ergangen ist, als er das erste Mal im Common Law arbeitete oder weshalb der Mitherausgeber im Zusammenhang mit dem Common Law auf den Hund im Hause Bezemek zu sprechen kommt, lesen Sie hier in einem Gespräch zur Neuerscheinung.

Leistung für Budget

Alle drei Jahre, so wie kürzlich für die Periode 2022 bis 2024 geschehen, schließt das Wissenschaftsministerium mit jeder der 22 öffentlichen Universitäten in Österreich sog. Leistungsvereinbarungen ab. Diese enthalten u.a. konkrete Zielwerte, wie zu Prüfungsaktivität von Studierenden, zum Betreuungsverhältnis oder einer Forschungsbasisleistung, welche für die Höhe der den Unis zugewiesenen Budgets entscheidend sind. Wie haben sich die Leistungsvereinbarungen, die der für Hochschulen zuständige Sektionschef im Ministerium, Elmar Pichl, als wahre Blockbuster bezeichnet, wenn es um die Finanzierung und Steuerung von Universitäten gehe, bewährt? Wo gibt es Kritikpunkte? Eine hochkarätige Expert_innenrunde diskutierte auf Einladung von Klaus Poier am Zentrum für Hochschulrecht und Hochschulgovernance. Hier geht's zur Nachlese und zur Aufzeichnung der Veranstaltung.

Thought provoking

A Land Steiermark Fellowship brought St. Petersburg professor Michael Antonov to REWI Uni Graz. What was his stay in Graz like? Find out about four months between top-class conferences, hiking trails, vibrant academic life, research on minority rights and how he experienced recent Austrian media coverage on Russia.

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