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Sondernewsletter der REWI der Uni Graz, 11. August 2022

Die Profession Jurist_in gibt es nicht.

Was machen Jurist_innen? Die landläufige Antwort könnte wohl sein: Sie werken in der Anwaltei, bei Gericht, in Notariaten oder der staatlichen Verwaltung. Schaut man genauer hin, zeigt sich, wie unglaublich vielfältig ihre Tätigkeitsfelder neben den genannten Kernberufen doch sind: Start-up-Gründerin, Anchorman, Entwicklungshelfer, Politikerin, Lobbyistin, Unternehmerin, Kinderbuchautor... Darum wird zum Teil die Ansicht vertreten, dass es die Profession Jurist_in als solche gar nicht gibt. Ebenso sind Tätigkeiten, die über Jahre typischerweise von Jurist_innen erledigt wurden, im Umbruch. Sie werden zunehmend von automatisierten Prozessen übernommen. Zudem steckt die nationale Rechtsordnung auch längst nicht mehr die Grenzen für juristische Arbeit ab. Ja selbst die Grenze der rechtswissenschaftlichen Disziplin verschwimmt und Herausforderungen der Gegenwart wie Klimawandel oder technischer Fortschritt erfordern interdisziplinäres Know-how etwa im Zusammenspiel mit Klimaforschung, Technik, Philosophie, Ökonomie.

Wie die Rechtswissenschaft dennoch eine Zukunft haben und die rechtswissenschaftliche Ausbildung heute mit mehr als (nur) Wissensvermittlung punkten kann, lesen Sie im Lagebericht von Dekan Christoph Bezemek, der soeben im UPDATE der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Graz – 2022/23, das einen vielseitigen Blick auf aktuelle Themen an der REWI der Uni Graz wirft, erschien (Seiten 6 bis 9).

Was das Recht über die Zukunft wissen sollte.

Dem Recht wird da und dort nachgesagt, aktuellen Entwicklungen ein Stück hinterherzuhinken. Bei der Schnelligkeit, wie heutzutage Neues auftaucht, eigentlich nicht überraschend. Wer hat schließlich eine Glaskugel. Oder hat das Recht anderes in petto?

„Der beste Weg, die Zukunft vorauszusagen, ist, sie zu gestalten.“ Das haben sich Wissenschafter_innen von vier Fakultäten der Uni Graz im Exzellenzfeld „Smart Regulation“ vorgenommen. Sie widmen sich Themen, die von digitalen Daten, Robotik, Industrie 4.0 über künstliche Intelligenz bis hin zu selbstfahrenden Autos reichen, und erforschen, wie sich Rechtsregeln weiterentwickeln müssen, um der heutigen wirtschaftlichen Realität und sozio-technologischen Innovationen zu entsprechen, oder wie intelligente Regulierungen neuartiger und traditioneller Problemstellungen aus interdisziplinärer Perspektive ausschauen könnten. Welchen konkreten Beitrag für Zukunft und Gesellschaft die Forschung unserer Wissenschafter_innen hier liefert, lesen Sie im UPDATE der REWI der Uni Graz auf den Seiten 16 und 17.

Challenge accepted.

Excellence does not necessarily entail the notion of being the best, rather of bringing out the best in yourself. The faculty's excellence initiative law:excel poses this challenge that 40 of our students accepted. law:excel  is designed to give students a deeper understanding of the interrelations of the various areas of law and their effects in society. It offers three different tracks to specialise in, an international, interdisciplinary and a business law track. Track-specific courses, networking events, discussions with experts and internships provide new insights, opportunities to broaden perspectives, acquire additional (soft) skills and meet, discuss and work with practioners – an excellent preparation for future careers.

Read more about our excellence initiative in the faculty's UPDATE (pages 32 and 33) and find out what six students think about the programme and its great potential.

Schmökern.

Das UPDATE der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Graz – 2022/23 enthält eine Reihe von weiteren Beiträgen und vieles mehr zum Nachdenken, Sich-auf-den-letzten-Stand-Bringen und Schmökern, etwa zu folgenden Themen:

Klimaschutz und Klimawandel. 100 Wissenschafter_innen des Schwerpunkts Climate Change Graz arbeiten daran, den „großen Wandel“ in eine CO2-neutrale Zukunft zu steuern. (S. 20-21)

Wie tickt Europa? An der Uni Graz ist das Forschungsthema „Idee Europa“, dessen Bedeutung uns vor Kurzem wieder dramatisch vor Augen geführt wurde, tief verwurzelt. (S. 24-25)

Act global? Nicht bloß leere Worte an der REWI der Uni Graz: Wie die Welt nach Graz geholt wird. (S. 28-29, 36-39)

Raupe oder Schmetterling? Das RESOWI-Zentrum mag man oder nicht. Rechtsphilosoph und Architektur-Aficionado Peter Koller erzählt, warum er es mag. (S. 42-45)

Sie würden gerne ein Druckexemplar des UPDATES der Rechtswissenschaftlichen Fakultät in Händen halten? Schreiben Sie einfach eine E-Mail mit dem Betreff „Druckexemplar“ und Ihrer Zustelladresse an rewi.dekanat@uni-graz.at – das UPDATE kommt umgehend per Post zu Ihnen!

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