Satellitengestützte Erdbeobachtung – das Einholen von Informationen über die physische, chemische und biologische Beschaffenheit der Erde – wird für Wirtschaft und Gesellschaft immer bedeutender. Regierungseinrichtungen, Industrie und Landwirtschaft nutzen verschiedene Weltraumanwendungen in ihrer täglichen Arbeit. Aufgrund dieses zunehmenden Gebrauchs von Erdbeobachtungsdaten entstehen neue rechtliche und politische Fragen. Diesen widmete sich das Symposium „Trends und Herausforderungen satellitengestützter Erdbeobachtung für Wirtschaft und Gesellschaft“ in der Wirtschaftskammer in Graz am 31. Mai und 1. Juni 2017. Veranstaltet wurde es unter Federführung des Kompetenzzentrums für Weltraumrecht und Weltraumpolitik an der Karl-Franzens-Universität, das von Em.O. Univ.-Prof. Dr. Christian Brünner geleitet wird.
Der Weltraum ist aus zwei Perspektiven von Interesse: einerseits mit Blick nach draußen mit dem Ziel der Erforschung und Nutzung des Weltraums, andererseits aus der Sicht auf die Erde, die verschiedenen Zwecken dient, wie zum Beispiel der Abwehr von Naturgefahren, Anwendungen in der Land- und Forstwirtschaft sowie der Wetter- und Klimabeobachtung. Namhafte ExpertInnen aus dem In- und Ausland beleuchteten diese Thematik, wobei eine besondere Betonung auf den steirischen und zentraleuropäischen Kontext gelegt wurde, ohne aber dabei internationale Zusammenhänge aus dem Blick zu verlieren.
Poster-Präsentationen von Studierenden begleiteten das Symposium. Über die Erdbeobachtung hinaus gaben diese auch Einblicke in verschiedene Aspekte der Weltraumforschung und Raumfahrt.
Die Nutzung und Erforschung des Weltraums haben politische, kulturelle, wirtschaftliche, technische sowie menschen- und weltbildliche Dimensionen. Auch KünstlerInnen inspiriert der Weltraum. So zeigte bei der Tagung eine Ausstellung ausgewählte Werke zu diesem Thema, unter anderem von den MalerInnen Edith Temmel und Hannes Scheucher. Auch das Modell des Kleinsatelliten Ops-Sat – gebaut von Univ.-Prof. Dr. Otto Koudelka, TU Graz – war zu sehen.