Äpfel in Augenhöhe statt Zuckersteuer, Gesundheitsampel auf Lebensmitteln statt ellenlanger Zutatenlisten: das sogenannte Nudging, also sanfte Anstubser, beeinflussen das Konsumverhalten nachweislich effizienter als Verbote oder umfangreiche Informationen. Die Menschen lassen sich in ihren Entscheidungen nämlich nicht ausschließlich von Wissen und Vernunft leiten. „Davon geht die Gesetzgebung aber meistens aus und reguliert folglich zumindest teilweise an den Bedürfnissen der KonsumentInnen vorbei“, erklärt Brigitta Lurger, die sich in einem interdisziplinären Forschungsprojekt mit Verhaltensökonomik und Verbraucherschutz beschäftigt. Eine internationale Konferenz an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Graz beschäftigte sich am 1. und 2. März 2018 mit dem Thema und den Auswirkungen solcher Anreize etwa auf den Finanzmarkt oder aufs Energierecht. Gut 80 TeilnehmerInnen diskutierten intensiv mit Vortragenden vom MPI zur Erforschung von Gemeinschaftsgütern, der Copenhagen Business School, dem Trinity College Dublin sowie den Universitäten Harvard, Köln, Mannheim und Graz.
Tagungshomepage samt Bildern: https://nudgingtagung.uni-graz.at/