2014 betrat ein interdisziplinäres Forschungsteam unter Federführung von Professorin Brigitta Lurger vom Institut für Zivilrecht völliges Neuland. Auf der Grundlage neuester psychologischer Erkenntnisse soll erforscht werden, wie Verbraucher und Verbraucherinnen durch den Gesetzgeber bei Konsumentscheidungen am besten unterstützt und vor falschen Entscheidungen geschützt werden können. Z.B. wurde das Verbraucherverhalten im Zusammenhang mit der Information Overload bei Vertragsabschlüssen im Internet (Mobilfunkverträge) in einer Studie mit 363 Teilnehmer/innen erhoben sowie untersucht, wie und unter welchen Umständen die Informationen überhaupt wahrgenommen und bei der Kaufentscheidung berücksichtigt werden und welche Schlussfolgerungen sich daraus für die Neugestaltung der gesetzlichen Regeln ergeben.
Nun zeitigte eine solch unkonventionelle Forschung auch bereits international Erfolg: Das Forschungsprojekt fand so großes Interesse, dass die Forschungsgruppe um Professorin Lurger zur interdisziplinären Tagung "Exploring Ignorance" der Universität Konstanz im Mai 2016 und vor allem zur Jahrestagung der amerikanischen Gesellschaft für Empirical Legal Studies (SELS) im Juni 2016 eingeladen wurde, die überdies zum ersten Mal in Europa stattfinden wird (CELSE). Auf beiden Tagungen werden die Grazer Forschungsergebnisse einem internationalen Publikum von Wissenschaftler/innen der Ökonomie, Psychologie, Rechtswissenschaften, Soziologie und Politikwissenschaften präsentiert. Dies darf als besondere Auszeichnung verstanden werden.
Näheres zu dem Forschungsprojekt finden Sie unter http://consumer-law-and-psychology.uni-graz.at/.